Hautkrebsvorsorge durch Hautkrebsscreening
Je früher entdeckt, desto besser zu behandeln
Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebserkrankung. Besonders der sogenannte „schwarze Hautkrebs” (das maligne Melanom), nimmt immer mehr zu. Noch verbreiteter ist das Basalzellkarzinom, der „weiße Hautkrebs“, als häufigste Hautkrebsart.
Screenings ermöglichen, dass der Krebs jeweils rechtzeitig entdeckt und geheilt werden kann. Dafür stehen im Hautzentrum am Forsterpark verschiedene Verfahren zur Verfügung. Für nicht-melanozytäre Hautläsionen, die auf ein Basalzellkarzinom hinweisen können, bieten wir in Augsburg das besonders schonende diagnostische Verfahren der Optischen Kohärenz-Tomographie (OCT/VivoSight®) an.
Die Ursachen und Formen von Hautkrebs sind unterschiedlich
Krebs entsteht dadurch, dass sich einzelne Körperzellen plötzlich ohne Kontrolle teilen und vervielfältigen. Diese bösartigen Zellen breiten sich über die Blut- und Lymphbahnen in den verschiedenen Organen des Körpers aus und bilden dort Absiedlungen, die sogenannten Metastasen.
Das maligne Melanom ist eine spezielle, besonders aggressive Form des Hautkrebses. Sie geht von den pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) aus.
Größere Ansammlungen von Pigmentzellen kennt jeder Mensch an sich selbst in Form der sogenannten Muttermale oder Leberflecken. Diese sind in den meisten Fällen harmlos, können sich jedoch im Verlauf von Jahren in bösartige Melanome verwandeln.
Basalzellkarzinome sehen ganz unterschiedlich aus, eher wie rote Pickel, Knötchen oder kleine Wunden. Sie können weiterwachsen und Knorpel und Knochen beeinträchtigen, immerhin bilden sie aber nur sehr selten Metastasen.
Vorsorgeuntersuchungen als Vorsichtsmaßnahme sind stets sinnvoll, besonders wenn folgende Vorbelastungen gegeben sind – einzeln oder in Kombination:
- häufige Sonnenbrände, insbesondere im Kindesalter
- Fälle von Hautkrebs in der Familie
- eine große Anzahl von Pigmentflecken auf der Haut.
Rechtzeitiges Erkennen ist entscheidend
Schutz vor Hautkrebs bietet die regelmäßige Kontrolle, das sogenannte Hautkrebsscreening, durch den Facharzt. Wenn Hautkrebs frühzeitig erkannt wird, hat der Patient bei initialem Hautkrebs eine fast 100%ige Heilungschance. Erkennt man es zu spät, ist das Melanom eine der gefährlichsten Krebserkrankungen. Mehr als 90% der Hautkrebs-Todesfälle gehen zu Lasten des malignen Melanoms. Alleine in Deutschland sterben derzeit Jahr für Jahr rund 2.000 Menschen an dieser Erkrankung. Trotz verstärkter Aufklärung nimmt die Zahl der Neuerkrankungen laufend zu.
Ihr Hautarzt hat deshalb ein spezielles Hautkrebs-Früherkennungsprogramm entwickelt.
Dieses umfasst:
- die Inspektion des gesamten Hautorgans zur Früherkennung von Hautkrebs und dessen Vorstufen
- eine auflichtmikroskopische Untersuchung (Dermatoskopie) verdächtiger Hautveränderungen
- die Dokumentation kontrollbedürftiger Muttermale
- die Erstellung eines persönlichen Risikoprofils
- die Beratung zur Prävention (Lichtschutzmaßnahmen)
Unterschiedlicher Krebs, unterschiedliche Screenings
Insbesondere bei risikobehafteten Patienten und beim Vorliegen verdächtiger Veränderungen hat sich in jüngster Zeit die computerfotografische Dokumentation von Leberflecken (Pigmentmalen) bewährt.
Der zuverlässigen Untersuchung von Muttermalen und damit der Prophylaxe des schwarzen Hautkrebses dient heute die digitale Videodokumentation. Per Kamera wird von der Haut ein genauer Katalog von Pigmentmalen angefertigt. Er umfasst Übersichtsaufnahmen, die gespeichert werden. Muttermale, die aus hautärztlicher Sicht kontrollbedürftig sind, werden zusätzlich mikroskopisch erfasst und ebenfalls digital aufgenommen und gespeichert.
Die elektronische Erfassung des Hautbildes ermöglicht bei den Kontrolluntersuchungen den objektiven und präzisen Vergleich früherer und aktueller Befunde. Durch den Einsatz dieser Technik ist eine genauere Diagnostik möglich, wodurch teilweise auf die Operation von Muttermalen verzichtet werden kann.
Ebenfalls sehr patientenschonend ist ein neues diagnostisches Verfahren für Basalzellkarzinome: die Optische Kohärenz-Tomographie (OCT). Dabei kommt Infrarotlicht zum Einsatz, das eine zentrale Wellenlänge von ca. 1300 nm hat und eine so geringe Lichtleistung (kleiner als 3,5 mW), dass sie den Patienten weder belastet noch schädigt. OCT ist nicht-invasiv und erlaubt in Echtzeit Einblicke in die Epidermis und die oberen Schichten der Dermis jedes Patienten. Das Ergebnis kommt sofort, überflüssige Biopsien und belastende Wartezeiten können entfallen. Studien bescheinigen OCT-Aufnahmen in Kombination mit dem üblichen Screening eine sehr hohe Treffsicherheit (z. B. Ulrich M et al.: British Journal of Dermatology 2015;173:428–435). Noch müssen sowohl die computerfotografische Dokumentation von Leberflecken als auch OCT-Untersuchungen von Kassenpatienten selbst bezahlt werden. Einige private Krankenkassen übernehmen sie jedoch. Sprechen Sie uns darauf an, ob Ihre dazugehört.